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53° 42' 26" N 7° 8' 49 Flagge der Insel
Chronik einer Insel
Insel Norderney

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12. Teil

Ostfriesischer Kurier (Serie erschien vom 08.02. - 03.05.2014)
Georg Kampfer: Akte Tromp - Ein Vogt zwischen Himmel und Hölle.

Doch Jan Tromp wurde nicht gefasst. Als sich am 5. April 1727 die fürstlichen Truppen und die Aufständischen bei Lütetsburg gegenüberstanden, war auch Jan Tromp mit seinen Freischälern dabei. Der Chronist Wiarda berichtet: "Der berüchtigte Matrose Jan Tromp recognoscierte (militärisch aufklären; Anmerkung des Autors) die Nacht hindurch und kam mit dem anbrechenden Tage frohlockend nach Hage zurück. ,Das geht auf Norden zu!‘, schrie er." Der Kommandant der fürstlichen Truppen jedoch "sah es ungern, dass Jan Tromp mit einem Schwarm Landleute in Norden eindringen wollte, weil alsdann die Unordnungen unvermeidlich gewesen seynwürden" und rückte deshalb mit eigenen Truppen in die Stadt ein. "Noch an demselben Abend, am 6. April, kam Jan Tromp mit der frohen Nachricht von der Einnahme der Stadt Norden in der fürstlichen Residenz an. Er erschien auf dem fürstlichen Schloss nicht als gemeiner Matrose, sondern als ein vornehmer Herr, mit einer Feder auf dem Hute und in einem poroperen Kleide." Die prächtigen Kleidungsstücke stammten aus dem Besitz des gegnerischen Kommandanten, der sie bei seiner Flucht aus Norden zurückgelassen hatte.

Auch am 25. April, als sich die fürstlichen Truppen und die Aufständischen ein zweites Mal bei Norden gegenüberstanden, war der berüchtigte Matrose wieder dabei. "Jan Tromp hatte vor einigen Tagen ein Freycorps, welches mehrenteils aus Hager Eingesessenen bestand, errichtet. Er rückte nun mit Feldgeschrei heran." Auch bei diesem Gefecht behielten die fürstlichen Truppen die Oberhand und der gegnerische Kommandant Cramer musste sich mit seinen wenigen Getreuen auf die Burg Grimersum zurückziehen.

"Kaum war Cramer in Grimersum angekommen, so flankierte schon Jan Tromp mit seinem Freicorps um Grimersum herum, um der Besatzung die Zufuhr abzuschneiden." Als Cramer dann in der Burg hinterrücks erschossen wurde, streckten seine Männer die Waffen und die fürstlichen Truppen konnten die Rückeroberung Ostfrieslands fortsetzen. Am stark befestigten Emden vorbei, erreichten sie bald darauf schon das Rheiderland. Ihren Einmarsch in Weener am 15. Mai 1727 kommentiert der Chronist Wiarda ahnungsvoll mit den Worten: "So rein wird es gewiss nicht abgegangen sein, weil Jan Tromp mit seinem Freycorps schon zuerst in Wehner eingerückt war."

Die Herrlichkeit Oldersum, die zu den führenden Kräften der Rebellion gehörte, wurde am 20. Mai 1728 unter fürstliche Zwangsverwaltung gestellt, ihr Amtmann Justus Wallendorph und Vogt Egbert Hindrichs wurden ihren Ämtern enthoben und bald darauf durch einen neuen Mann ersetzt. Sein Name: Jan Tromp, Korporal der Sauvegarde (kaiserliche Schutztruppe; Anmerkung des Autors). Demnach war der kampferprobte Jan Tromp inzwischen in die kaiserliche Schutztruppe aufgenommen worden und hatte den Grad eines Unteroffiziers erreicht. Doch nicht nur beruflich, auch privat traten für Tromp wichtige Veränderungen ein, denn das evangelisch-lutherische Kirchenbuch Leer vermeldet am 22. Juni 1728 die Heirat des Jan Tromp Tonjes aus Hage mit einer gewissen Tjadwe Jansen. Zwei Jahre später, am 7. Mai 1730, vermeldet das reformierte Kirchenbuch Oldersum die Geburt von "Jantje Tromp, Dochter van Jan Tromp, Voogd, und Tiaddewe Jansen Meekens."

Am 23. September 1731 folgte die Geburt der Tochter Toobke. Anschließend verschwindet der Name Tromp aus den Oldersumer Akten, um dann ab 1732 umso häufiger in den Norderneyer Akten aufzutauchen.


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