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53° 42' 26" N 7° 8' 49 Flagge der Insel
Chronik einer Insel
Insel Norderney

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5. Teil

Ostfriesischer Kurier (Serie erschien vom 16.03. - 29.06.2013)
Georg Kampfer hat den Fall Husius unter die Lupe genommen.

Die Bemühungen des Regierungsrates Schleiff, das Verhältnis zwischen den Norderneyern und ihrem Vogt zu entschärfen, haben 1713 keinerlei nachhaltige Wirkung gezeigt, denn noch nicht einmal ein halbes Jahr später traf der nächste Hilferuf des Vogts in Aurich ein. Er schrieb sich Folgendes von der gequälten Seele: "Welch ein grausamer Haß hiesige Eyländer gegen mir bey sich haben, dass sie nicht mit Strandgütern ihres Gefallens handlen mögen, wird aus folgenden Begebungen geneigt zu vernehmen seyn."

Neue Beute vom Schiff

Am 4. März 1714 war ein mit Weizen und Roggenbeladenes großes Rahsegelschiff im Nordosten der Insel gestrandet. Der Vogt hatte versucht, die Bergungsarbeiten zu koordinieren, doch niemand hatte auf ihn gehört und alle probierten, ihn von dem gestrandeten Schiff fernzuhalten. Das Schiff wurde von der Brandung zertrümmert, das Getreide ging verloren.

Wegen der Verwertung eines geborgenen Fasses mit Salzfleisch und des wertvollen Tauwerks des Wracks kam es zum Streit mit den Insulanern. Die Schiffer Bentet Remmers und Jan und Henrich Kluin verlangten im Namen der Gemeinde die Herausgabe des Tauwerks. Der Vogt berichtet über die drei Männer "...rißen mich (...) vor meiner Thür im Hause weg" und "griffen mich an und stießen mich unter dem Volcke, sagend, man sollte mich angreifen". Das allerdings sei kein Verbrechen, denn das Tauwerk stünde den Insulanern nun einmal rechtmäßig zu.

Weiter klagte der Vogt, man könne aus diesen Vorgängen "abermahls klärlich sehen und erkennen, wie gefahrlich es sey, unter solchen rohen Hauffen, Tückischen Menschen und gar zu liederlichen Leuten zu wohnen," die "wens nicht bloßerdings nach ihren eygenen Wollen geschieht, sich (...) aller rechtmäßigen Ordnung, schuldigen Furcht und billigem Gehorsam beydes gegen Gott und die hohe Obrigkeit (...) wiedersetzen". Und in einem weiteren Brief an den Amtmann in Berum klagt er, "dass mir viel Unrecht von hiesigen Leuten angetan wird" und verlangt, dass der Amtmann "aus mittleidender Liebe zu dem bedrängten Vogt "solche niedrig gesinten Köpfe nach Gebühr und ihrer Thaten wehrt" bestrafe.

Leider ist nicht bekannt, ob oder wie die Regierung ihrem Vogt in dieser Not beigestanden hat, doch fest steht, dass dieser vorerst nicht so einfach nachgab, tapfer weiter durchhielt und erst im Jahr 1732 von seinem Amt entbunden wurde.


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