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53° 42' 26" N 7° 8' 49 Flagge der Insel
Chronik einer Insel
Insel Norderney

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Teil 24

Norderney Kurier (Serie erschien vom 04.07.2014 - 06.03.2015)

Der Posten besteht in den Jahren 1914 bis 1916 - Gebäude wird mehrmals Opfer der Sturmflut

1880 erbaut als "Dünenhalle", wurde sie um 1887 in "Wilhelmshöhe" umgetauft, benannt nach Kaiser Wilhelm II. 1895 wurde das Gebäude von einer schweren Sturmflut vernichtet und wieder aufgebaut. 1910 brannte das Lokal ab und der Besitzer, der Friseur A. Schipper, baute jetzt die dritte "Wilhelmshöhe", welche 1916 wiederum ein Opfer der Sturmfluten wurde.

Der Standort dieses Strandlokals lag zirka 300 Meter östlich des heutigen Cafés Cornelius und zirka 100 Meter nördlich in Richtung Flutkante, denn bis dorthin reichte damals die Dünenkette. Wegen eines fehlenden Schutzwalles gegen Sturmfluten hat der Blanke Hans die gesamte Dünenkette im Laufe der Jahre mit der "Wilhelmshöhe" weggerissen. 1914 wurde mit dem Bau einer neuen Strandpromenade vom Januskopf aus begonnen. Sofort nach der Katastrophe von 1916 wurde dieses Küstenschutzwerk vom jetzigen Café Cornelius bis zum "Soldaten-Steindamm" (heute in der Höhe des Landjugendheims Detmold) weiter gebaut.

Nach Kriegsausbruch 1914 wurde das Café Wilhelmshöhe Unterkunft eines Zuges der Inselwache. Hier wurde eine Nebenzentrale für die Strandposten, die östlich der Wilhelmshöhe stationiert waren, eingerichtet. Weil in unmittelbarer Nähe auch die Geschützstellung Wilhelmshöhe lag, war im Gebäude auch das Inselkommando "West" untergebracht. Die Wilhelmshöhe war vom Strand aus und vom Dünental, das zwischen der nördlichen und südlichen Dünenkette lag, leicht zu erreichen. Geht man heute den Weg von der Emsstraße nach Cornelius, so steht rechts davon das Toilettenhäuschen und dahinter liegt das lang gestreckte Dünental. Im Zweiten Weltkrieg standen hier die Unterkunfts-Baracken der Wehrmachtssoldaten.

Im Januar 1916 wurde das Cafe Wilhelmshöhe durch eine schwere Sturmflut unterspült und vernichtet. Die ehemaligen Bewohner des Cafés sind fassungslos, mit welcher Urgewalt das Meer ihre Behausung unbewohnbar gemacht hat. Die ersten Helfer an der Unglücksstelle waren Soldaten der Stellung Wilhelmshöhe. Schwere Dünenabbrüche am Nordstrand waren weitere Folgen der Sturmflut. Die Wilhelmshöhe wurde nicht wieder aufgebaut.

Nach dieser schweren Katastrophe wurde sofort mit dem Weiterbau der Promenade (Schutzwall) bis zum "Soldaten-Steindamm" begonnen.

Die erste "Wilhelmshöhe" (Dünenhalle), 1880 bis 1895.

Die erste "Wilhelmshöhe" (Dünenhalle), 1880 bis 1895.

Wärterhäuschen

Am Nordstrand vor der Wilhelmshöhe stand dieses "Wärterhäuschen", eine ehemalige Umkleidekabine. Die Wehrmänner hier haben die Schifffahrtslinie zu beobachten, ob feindliche Kriegsschiffe zu sehen sind. Nach zwei Stunden werden sie durch andere Kameraden abgelöst. Keine leichte Aufgabe bei diesigem Wetter.

Das Innere der Wilhelmshöhe

Das Innere der Wilhelmshöhe. Diese Kameraden haben gerade Wachfrei und spielen "natürlich" Skat. Die Holzschotten vor den Fenstern sollen den Wind abhalten. Ein zusätzlicher kleiner Ofen spendet Wärme. Die Soldaten waren hier ganzjährig stationiert. Die Verpflegung wurde in der Sommerküche zubereitet. Nach dem Mantel rechts am Haken zu urteilen, ist es die kalte Jahreszeit. Der Winter 1914 steht vor der Tür.

Die zweite "Wilhelmshöhe" (1895 bis 1910).

Die zweite "Wilhelmshöhe" (1895 bis 1910).

Café Wilhelmshöhe unterspült und vernichtet

Im Januar 1916 wurde durch eine schwere Sturmflut mit einem Wasserstand von 2,76 Meter über dem Normalhochwasser das Café Wilhelmshöhe unterspült und vernichtet. Schwere Dünenabbrüche am Nordstrand waren weitere Folgen der Sturmflut. Die Wilhelmshöhe wurde nicht wieder aufgebaut. Nach dieser schweren Katastrophe wurde sofort mit dem Weiterbau der Promenade (Schutzwall) bis zum "Soldaten-Steindamm" begonnen.

Café Wilhelmshöhe unterspült und vernichtet

Die Stellung Wilhelmshöhe bestand aus einer Batterie 7,62-Zentimeter-Schiffsgeschütze und vier MG-Stellungen. Leider ist nicht bekannt, von wo aus die Norderneyer Landsturmmänner nach der Zerstörung ihre Streifengänge ausführten. Wahrscheinlich sind sie wieder in ihrer Kaserne Seehospiz eingezogen, weil inzwischen 35 Kameraden der Inselwache an die Front nach Riga und Frankreich beordert wurden und somit Platz für die "Gestrandeten" war.


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