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Norderney Kurier (Serie erschien vom 03.03.2017 - 25.08.2017)

Teil 12 - (23.06.2017)

Abschalten vom Alltagsstress

"Halb Norderney hat schon bei mir getanzt", erzählt Friedrich (Kerli) Fischer, der seit 1982 zusammen mit seiner Frau Rosemarie Fischer Menschen diesen Breitensport näherbringt. Mit der kommerziellen Tanzstunde von Gerda Bracht im Café Fröhle in den 1960er-Jahren hätten die Donnerstagabende des TuS Norderney nichts gemeinsam, betont Fischer. Es seien reine Übungsabende auf sportlicher Ebene.

Den erforderlichen C-Trainerschein, um ein Welttanzprogramm zu unterrichten und Turniertänzer auszubilden, erlangte das Ehepaar Fischer in Wochenendkursen. Über zweieinhalb Jahre fuhren sie im Winter nach Scheßel in Niedersachsen, um, so Fischer, "zu lernen, wie ich als Frau tanze und umgekehrt meine Frau wie ich".

Die Ausbildung sei auf sehr hohem Niveau gewesen und habe viel Aufnahmefähigkeit und Ausdauer der Tanzfreudigen gefordert. Die Prüfung erstreckte sich über drei Tage. Dabei mussten die Prüflinge ihre Kenntnisse über zehn Tänze vorweisen - nicht nur praktisch, sondern auch mündlich und schriftlich.

"Beim Tanzen schaltet man ganz ab vom Alltagsstress", meint Fischer."Es ist ein idealer Paarsport. Alle Sinne werden dabei angesprochen." Er selbst tanzeamliebsten Slowfox wegen der großen Herausforderung des ständigen Schrittwechsels. Ursprünglich übte man im Haus der Insel im Winter mit Mütze, Mantel, Schal und Handschuhen. "So kolt wär dat dor",erinnert sich Fischer und verfällt ins Plattdeutsche. Die hohen Energiekosten hätten sich für die kleine Gruppe nicht rentiert.

Volker Lenz vermietete Anfang der 1980er-Jahre den Saal der Meierei an den TuS für die SparteTanzsport. Es herrschte eine großeNachfrage; bis zu 80 Schüler trainierten Fischers zu der Zeit. Sie stellten Kontakte zum Niedersächsischen Tanzsportverband her und nahmen an Wettbewerben unter anderem in Cloppenburg und Delmenhorst teil.1989 konnten sie sich als Sechster in Niedersachsen platzieren. Zur Mannschaft des Jahres vom TuS Norderney wurde die Gruppe 1984 gewählt. "Ein ‚Tanzsportvorsatzgerät‘ muss ich mir als Erstes suchen", erklärt Friedrich Fischer. Das sei ein eifriger Tänzer oder eine Tänzerin als Pendant. Gegenwärtig tanzen im Durchschnitt sechs Paare auf dem leicht federnden Parkettfußboden im Tanzsaal des Sportzentrums an der Mühle auf einer Fläche von acht mal zwölf Metern. Die fünf Standardtänze langsamer Walzer, Tango, Quickstepp, Wiener Walzer und Slowfox beherrschen die Damen und Herren perfekt. Und alle Paare haben Tanzsportabzeichen in Bronze, Silber oder Gold.

Lateinamerikanische Tänze wie Samba, Rumba, Cha Cha, Paso doble (Doppelschritt) sowie Jive ergänzen das Programm. Favorisieren würden die Teilnehmer zurzeit den "Reel", einen schottischen Reihentanz. Samba könne man leicht erlernen, schwieriger umzusetzen wären Rumba und Paso doble, erzählt Fischer. Trotzdem sind die lateinamerikanischen Rhythmen sehr beliebt bei den Tänzern.

Monatlich wechseln die Tänze, im Juni wird der langsame Walzer geübt. Melodien von legendären Tanzorchestern, wie zum Beispiel Horst Jankowski, Hugo Strasser und Max Greger, sind auch heutzutage noch aktuell. "Sag beim Abschied leise Servus" und "Les bicyclettes de Belsice" (Die Fahrräder von Belsice), Lieder im Dreivierteltakt, begleiten den langsamen Walzer.

Birgid und Jann Sauerbrey, der gleichzeitig die Sparte des TuS leitet, tanzen schon seit Jahrzehnten im Verein und erreichten mehrfach das Tanzsportabzeichen in Gold. Fünf Tänze nach Wahl mit acht Figuren, zum Beispiel einem Kreisel, werden als Leistung verlangt. Dabei gibt es bestimmte Kriterien für die Haltung, den Takt, die Fußarbeit sowie für die Umsetzung der Figuren.

"Tanzen bedeutet für mich ideales Gehirnjogging", meint Jann Sauerbrey. Einen Tanz zu beherrschen, setze viel Konzentration und Übung voraus. Elke Bätje bestätigt, dass Tanzen viel Spaß machen würde und auch ein Ausdruck der Lebensfreude sei. Häufiges Wiederholen der erlernten Schritte sind Voraussetzung.

Das Ergebnis kann sich sehen und hören lassen. Fischer legt eine Platte "auf den Teller". Ein Musikschatz von rund 300 Schallplatten und CDs sammelte sich im Laufe der Jahre an. Zum Ausklang der Übungsstunde spielt das Orchester Ambros Seelos den "Muchacha", und mit einem Damenwechsel und dem "Hand to Hand" präsentieren die Paare eine einwandfreie Cha Cha-Darbietung.

Die Tänzer des TuS Norderney

Die Tänzer des TuS Norderney (von links): Birgid Sauerbrey, Manfred und Elke Bätje, Jann Sauerbrey, Marie-Luise und Dieter Visser sowie die Leiter Rosemarie und Friedrich "Kerli" Fischer. Auf dem Foto fehlen: Kirsten und Jochen Extra, Kerstin und Holger Schönemann sowie Agnes und Jürgen Birnbaum.

Friedrich "Kerl" Fischer

Friedrich "Kerl" Fischer mit einer Schallplatte mit Tanzmusik von Hugo Strasser.

Marie-Luise und Dieter Visser

Marie-Luise und Dieter Visser beobachten ihre Kollegen beim Vortanzen.

Birgid und Jann Sauerbrey

Birgid und Jann Sauerbrey beim Üben einer Flechte, bei der die Beine ineinander verflochten werden.

Lockstep in Promenadenposition

Rosemarie Fischer zeigt Dieter Visser den Lockstep in Promenadenposition, also in Laufrichtung. Marie-Luiser Visser schaut genau zu.

Hand-to-Hand mit Damenwechsel beim Cha Cha

Hand-to-Hand mit Damenwechsel beim Cha Cha: Die Männer wechseln auf ein Signal zu einer neuen Dame.


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