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Insel Norderney

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Kinderleben - Seehospiz Kaiserin Friedrich zu Norderney (1904)

Und überglücklich, daß nun auch er Weihnachtsfreude haben soll, treten ihm die Tränen in die Augen! Das hatte er nicht erwartet! Nun ist überall ein Gedränge und Gejauchze, ein Rufen und ein Laufen, daß es fast zu eng wird im großen Saal. Jeder zeigt dem andern seine Schätze, oder er vertieft sich in die Lektüre des Briefes, den ihm seine Lieben von Hause geschrieben, oder packt noch ein Kistchen aus, das er unter seinem Platz gefunden. Die kleinen Mädchen laufen mit ihren neuen Puppen herum, die Knaben lassen ihre Peitsche knallen oder stoßen in ihre Trompete. Ein Kleiner hat die ersehnte Geige bekommen und fiedelt nach Herzenslust darauf herum; ein Größerer macht einen Freudensprung, als er einen kostbaren Kasten mit physikalischen Apparaten erblickt. Ein paar Knirpse stehen stumm vor Erstaunen oder vor Entzücken vor dem Puppenhospiz; keiner sagt ein Wort; nur ganz zaghaft berührt einer von ihnen sachte ein Bettchen, um zu sehen, ober das wirklich echt ist! Die Schwestern müssen von einem Platz zum andern gehen; hier sollen sie das feine Kleid bewundern, da die schönen Soldaten; überall sehen sie fröhliche Gesichter.

Als nach ein paar Stunden der Mond in den Saal blickt, schaut er ganz verdutzt drein: es ist ganz still drinnen, keine Menschenseele regt sich in dem weiten großen Saal. Aber nebenan, im großen Schwesternzimmer, hört er fröhliches Geplauder. Und er sieht hinein und erblickt ein wundertrauliches Bild: da steht in der Mitte ein schöner Tannenbaum mit brennenden Lichtern und glänzendem Schmucke, und neben ihm sechs kleine Tannenbäume, einer neben dem anderen, auch mit flammenden Kerzen und silbernem und goldenem Schmuck. Unter den Bäumchen liegen manche köstliche Gaben, und die, für welche sie bestimmt sind, sitzen gemütlich in der Sophaecke. Nun feiern die Schwestern Weihnachtsabend, nachdem der Kinderjubel verstummt ist und alle Kleinen oben in ihren Betten träumen von Weihnachtsfreud und Weihnachtslust. Und der Mond freut sich und lacht über das ganze Gesicht und denkt: wenn die Menschen heute überall auf dem Erdenrund so trauliche Weihnachten feiern, wie die hier im Hospiz, dann ist wirklich "fröhliche, selige Weihnachtszeit!"


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