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Insel Norderney

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Kinderleben - Seehospiz Kaiserin Friedrich zu Norderney (1904)

Jetzt kommt die Nachricht: "Alle sollen in den großen Speisesaal kommen!" An Regentagen ist das oft eine sehr angenehme Abwechslung: wenn alle Pavillons ihre Plätze eingenommen haben, so setzt sich eine der Schwestern ans Harmonium. Die Gesangbücher werden verteilt, und dann wird gesungen; viele haben auch die hübschen kleinen Hospizliederbücher mitgenommen, in denen so manche alten Hospizlieder stehen: "Strömt herbei, ihr kleinen Scharen", oder "Ade du mein lieb Seehospiz, oder "Morgen, ihr Brüder, ziehen im Hospiz wir ein". Die werden dann auch gesungen, und abwechselnd damit wird deklamiert. Dabei dient der Fahrstuhl, auf dem mittags die Speisen aus der Küche kommen, als Podium. Auf ihn hinauf klettern diejenigen, welche etwas vortragen wollen. Und deren sind ja nicht wenige; nicht nur die Großen, auch die Kleinsten lassen sich dort hinauf heben, wenn es auch nur ein paar Verse sind, die sie hersagen wollen oder können. Die Mädchen sind besonders gut beschlagen in Gedichten, ja, es kommt auch vor, daß ein paar ein Duett singen oder sogar etwas Selbstgemachtes vortragen! Jede Deklmation erntet lautes Beifallklatschen, und das ermutigt auch die Zaghafteren, ihre Weisheit an den Mann zu bringen. Hin und wieder giebt‘s wohl auch einige lustige kleine Aufführungen: so kommen z. B. die drei Burschen, die über den Rhein zogen, und nehmen Abschied vom toten Wirtstöchterlein. Der letzte will ihr einen Kuß geben und ihr die Wange streicheln; da ertönt brausendes Gelächter durch den Saal: er und sie sind kohlrabenschwarz im Gesicht! Jeder hatte, ohne daß sie es gegenseitig wußten, seine Hände gerußt und gedacht, er würde den andern tüchtig reinfallen lassen. Nun sind sie beide die Reingefallenen und haben für den Spott nicht zu sorgen!


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