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Insel Norderney

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Kinderleben - Seehospiz Kaiserin Friedrich zu Norderney (1904)

Etwas müde sind die Kinder wohl geworden; drum ist es ihnen sehr recht, daß sie jetzt im ersten Stockwerk des Leuchtwärterhauses ihr Zeug ablegen können und sich an die Tische setzen dürfen. Vom Hospiz aus ist telephonisch der Besuch angemeldet worden; nun kommt auch bald die freundliche Wirtin mit großen Kannen voll Milch und Kaffee. Jeder zieht sein Brot aus der Tasche, und einige Zeit lang hören die Schwestern an ihrem Tisch in der Sofaecke des Zimmers von den Kindern nichts als eifriges Milchschlürfen und Brotbeißen. Doch der feierlichen Stille folgt allmählich eine lebhaftere Stimmung, die ihren Höhepunkt erreicht, als nach beendetem Schmause alle hinausstürmen und nun am Leuchtturm und an den Dünenhängen sich dem Spiele ergeben. Einige steigen hinter dem Leuchtturm auf eine Anhöhe, auf der ein Mast hoch aufragt. Hier liegt die ganze große Insel vor ihnen, und sie sehen, daß sich hinter dem Leuchtturm noch eine weite, weite Strecke entlang die Dünen ausdehnen, so daß man die Endspitze von Norderney gar nicht wahrnehmen kann. Andere spielen "Versteckles" oder "Abschlagen", wozu ja die große Mauerfläche des Leuchtturmunterbaus gute Gelegenheit bietet.

So kommt allen Kinder der Aufbruch viel zu früh. Dopch schon wird es Abend, und die Sonne steht bereits tief am Himmel. Drum brechen alle wieder auf. Nun geht es mit Gesang heim. Während sie fröhlich plaudernd und singend am Dünenrand entlang ziehen, rötet sich der ganze Himmel, und die Sonne geht herrlich unter, "prachtschön!" meine eines der Mädchen. Und statt des Sonnenballs steigt hell der silberne Mond herauf.

Bald liegt die "Kaffeemühle" wieder vor den Ausflüglern. Einige sind etwas zurückgeblieben. Jetzt erschallt von vorne der Ruf sich zu beeilen und heranzukommen. Da kommen ein paar auf einen schlauen Gedanken: sie lassen ruhig die vorderen am Fuße der "Kaffeemühle" entlang ziehen, laufen aber selbst um die Wette zur Höhe hinauf und rufen von dort den anderen zu, sie wollten doch mal sehen, wer zuerst im Hospiz wäre! Dort liegt es ja vor ihnen; schnell also den Abhang hinunter! Und während jene noch durch den tiefen Sand stapfen, sind sie schon im Hospiz und begrüßeen lachend die nun doch ein gut Teil später Erscheinden. Der hell erleuchtete Speisesaal sieht bald alle wieder vereint, und heute muß die Küche tüchtig liefern, um den Hunger aller zu befriedigen.


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