--> 

NorderneySeiten-Ende

53° 42' 26" N 7° 8' 49 Flagge der Insel
Chronik einer Insel
Insel Norderney

Das Jahr 1398Das Jahr 1797Das Jahr 1849Das Jahr 1862Das Jahr 1873Das Jahr 1948Das aktuelle JahrHilfe/Info

Insel/Stadt | Bilder/Prospekte | Daten/Fakten | Kunst/Kultur

Chronik der Insel | Betriebe und Einrichtungen | Insel und Küste | Insel und Stadt Historisch | Küstenschutz | Presse | Vereine

Bodenstab (Bau) | Fliegerhorst | Freiwillige Feuerwehr | Giftbude | Haus Ihnken, Damenpfad | Hotel Germania | Inselkirche | Kinderkurheim Arnsberg | Kurverwaltung | Norderneyer Badezeitung | Norderneyer Schulen | OLB | Postamt | Reederei Norden Frisia | Seehospiz | Stadtwerke | Tischlerei Stürenburg | Wilhelm-Augusta-Heim

Seite Betriebe und Einrichtungen | Seehospiz | 1886 - 1986 | Kinderleben - 1904

Seite zurückInhaltnächste SeiteFenster schliessen
 
 
Seite 21

Kinderleben - Seehospiz Kaiserin Friedrich zu Norderney (1904)

Mittagspause.

Die Sonne scheint warm vom wolkenlosen Himmel herab und lädt Groß und Klein zum Genuß mittäglicher Ruhe ein. Dazu sind die "Hospizdünen" vor den beiden seinsamen Krankenbaracken und hinter dem Schuppen wie geschaffen. Die Zweier und Vierer lieben diese Gegend ganz besonders, und es vergeht wohl selten ein schöner Sommertag, wo nicht nach dem Essen sich dort die Knaben aufhalten. Ein paar aufmerksame Jungen tragen aus ihren Pavillons für die Aufsicht gebenden Schwestern Strandstühle herbei und stellen sie an die Bretterwand, wo der Wind am wenigsten stört. Dorthin setzen sich die Schwestern von II und IV, und um sie her lagert sich die Schar ihrer Knaben.

Einige haben sich Bibliotheksbücher mitgenommen und sind in ihre Geschichten bald so vertieft, daß sie für nichts anderes mehr zu haben sind. Aber die meisten ziehen es doch vor zu spielen, und was bietet sich in den Hospizdünen nicht für gute Gelegenheit dazu! Hier sind einige Kleine damit beschäftigt, im Sande Bauten aufzuführen, wozu auch die zahlreich umherliegenden Ziegelstein passendes Material abgeben. Andere haben sich eine Art Schanze aufgeworfen und dort ein Ziel aufgesteckt, um nach diesem von bestimmter Entfernung aus mit Wurfgeschossen um die Wetter zu schießen. Mit besonderer Vorliebe aber wird "Messerstich" gespielt. Dazu ist nur ein Stück glattgestrichener Sandboden und ein Messer nörig. Dieses wird in verschiedener Weise, aus der flachen Hand, vom Handrücken, aus der Faust, zwischen den Fingern usw., eine Wurfart immer etwas schwieriger als die vorgehende, so in die Höhe geworfen, daß das Messer "sticht", d. h. mit der Spitze im Sande stehen bleibt. Wenn dies mißglückt, kommt der Nächste an die Reihe. Einge haben es in dem Spiele zu einer solchen Fertigkeit gebracht, daß ihnen nur selten ein Wurf mißglückt. Damit können sie sich oft stundenlang beschäftigen. - Ganz am Ende der Hospizdünen haben sich ein paar Vierer einem dolce far niente ergeben. Sie haben sich dort ein buntbemaltes richtiges Indianerzelt aufgeschlagen und liegen nun, ohne von den heißen Sonnenstrahlen gequält zu werden, zum großen Neide der andern dort, die sehnsüchtig hoffen, daß auch ihnen die großmütige Erlaubnis der Besitzer zu teil werden, gleichfalls einmal unter dem Zelte liegen zu dürfen.


Seehospiz Hilfe/Info Logo der Chronik © 2002-2024 H.-H. Barty Seitenanfang