Norderney

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30.06.2018 - 150 Jahre Norderneyer Badezeitung

150 Jahre Namen, Nachrichten und Schlagzeilen
Grußwort - Eine beachtliche Leistung

In diesem Sommer feiert die Norderneyer Badezeitung ein besonderes Jubiläum: Am 24. Juni 1868 erschien erstmals eine Zeitung für Norderney.

Zu diesem besonderen Jubiläum gratuliere ich der Norderneyer Badezeitung im Namen von Rat und Verwaltung der Stadt Norderney, aber auch im eigenen Namen, ganz besonders herzlich.

Seit 150 Jahren liefert die Badezeitung Nachrichten und Schlagzeilen, informiert und unterhält den Leser - den Norderneyer ebenso wie den Inselgast. War die Herausgabe in den Anfangsjahren zunächst auf die Hauptsaison beschränkt, so stellte sich bald, auch durch den anwachsenden Tourismus, ein ganzjähriges Informationsbedürfnis der Insulaner ein. In der heutigen, schnelllebigen Zeit, in der vor allem in der Medienlandschaft innerhalb weniger Jahre Neues entsteht und auch wieder verschwindet, sind 150 Jahre eine beachtliche Leistung. Doch erst, wenn man sich diese Zeitspanne von anderthalb Jahrhunderten genauer vor Augen führt, offenbart sich die wirkliche Bedeutung dieses Jubiläums. Die letzten 150 Jahre waren geprägt von großen Umbrüchen und Veränderungen, sowohl für die Insel als auch die Norderneyer Badezeitung. Gegründet 1868 inmitten der Einigungskriege, erlebte die Zeitung ebenso wie das Seebad Norderney einen regen Aufschwung und eine Blütezeit. Unterbrochen wurden diese Erfolge durch beide Weltkriege: Das fünfzigste Jubiläum im Jahr 1918 und das fünfundsiebzigste 1943 konnten nicht gefeiert werden - Deutschland lag im Krieg, der Seebadebetrieb war ebenso eingestellt wie der Betrieb der Zeitung. Man sieht, die Chronik der Badezeitung ist eng verknüpft mit der Entwicklung der Stadt Norderney sowie des Seebades, und damit ist sie auch Teil der Vergangenheit der Norderneyer Familien und Gäste geworden .

Die Zeitung ist die Konserve der Zeit, sagte einst der österreichische Publizist und Schriftsteller Karl Kraus. Gemeint sind damit jedoch keine "faden Eintopfgerichte", sondern ein Medium zur Bewahrung der Geschichte unseres Eilandes und der hier lebenden Menschen. Erfolge wurden und werden ebenso dokumentiert wie auch schwierige Zeiten, die es zu meistern galt. Die Badezeitung ist damit für Generationen von Insulanern und Gästen ein wichtiger Chronist, aber auch kritischer Wegbegleiter geworden. In unzähligen Haushalten unserer Insel gehört die tägliche Lektüre der Badezeitung, sei es in der klassischen Papierform oder als moderne App auf Handy und Tablet, ins tägliche Pflichtenheft. Ich möchte guten Gewissens behaupten, dass die Badezeitung seit ihrem ersten Erscheinen zu einem nicht mehr hinwegzudenkenden Kulturgut unserer Insel gereift ist.

Die Norderneyer Badezeitung berichtet seit nunmehr 150 Jahren Tag für Tag über Neuigkeiten, Debatten und Ereignisse, deren Ausgang zum Druckzeitpunkt noch gar nicht abzuschätzen war. Sie bietet beim Betrachten von historischen Ereignissen einen etwas anderen, offenen Blick, eine Momentaufnahme auf die Vergangenheit, die wir heute als "geschriebene Geschichte" kennen. Genau diese Bedeutsamkeit zeichnet die Zeitung als "Konserve der Zeit" aus und macht die Norderneyer Badezeitung für die Insel besonders wertvoll.

Als amtliche Zeitung der Stadt und des Nordseeheilbades Norderney ist sie überdies ein wichtiges Sprachrohr der Kommune.

Sie ist eben weit mehr, als nur ein Informationsmedium der Bevölkerung. Sie vermittelt eine besondere Nähe zum Leser, sie schafft Heimat im besten Sinne des Wortes.

Ich wünsche der Badezeitung weiterhin eine treue Leserschaft und noch viele erfolgreiche Jubiläen. Ich verknüpfe damit meine Überzeugung, dass unsere Gesellschaft in unserem digitalen Informationszeitalter eine Zeitung im Allgemeinen und die Badezeitung im Besonderen auch in der Zukunft für eine seriöse und ausgewogene Berichterstattung nachfragen wird.

Frank Ulrichs
Bürgermeister der Stadt Norderney