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Freiwillige Feuerwehr der Stadt Norderney von 1884/5 - 1985

Der erste "Commandeur" Hanebuth mußte sein Amt schon nach zwei Jahren niederlegen, da er durch seine Tätigkeit als Hilfsbeamter des Landrats anderweitig zu stark beansprucht wurde. An seine Stelle trat 1886 Georg Schuchardt, der bis 1904 die Wehr vorbildlich führte. Bis 1911 wirkte Johann Schipper dann auf Norderney als Feuerwehrhauptmann. Seine Nachfolge trat jetzt Karl Rieger an. Diesem Manne verdankte die Wehr auch ihre erste Motorspritze. Mit einer Leistung von 600 Litern pro Minute verdeutlichte dieses Gerät, daß 1925 Norderney alle Kriegs- und Nachkriegsfolgen überwunden hatte. Sie galt als eine der stärksten Wehren im Hannoverschen Provinzial-Feuerwehrverband. Neben Karl Rieger wurde dann Wilhelm Becker zu dem Mann, der durch seine Bemühungen den Weg zu einem modernen Feuerschutz auf Norderney bahnte.

Wilhelm Becker übernahm 1927 die Wehrleitung, nach dem Hauptmann Rieger einem tragischen Unfall auf einer Fahrt nach Helgoland erlegen war. Er schaffte beispielsweise eine 20-Meter-Drehleiter an. Wenn auch während seiner Amtszeit Großeinsätze wie bei dem Großbrand des Hauses Fröhle vorerst glücklicherweise nicht zu verzeichnen waren, so trat doch die Schlagkraft der Wehr bei einer ganzen Reihe kleinerer Brandunfälle eindrucksvoll in Erscheinung. Vor völlig neue Situationen sahen sich Wilhelm Becker und seine Männer zu Ausbruch des zweiten Weltkrieges gestellt. Ein großer Teil der jüngeren Wehrmitglieder wurde zum Kriegsdienst eingezogen. Aus dem verbleibenden Rest und unter Abstellung neuer, teils sogar auch weiblicher Kafte, mußte der Sicherheits- und Hilfsdienst gebildet werden. Es gelang wiederholt, mit den noch vorhandenen Geräten und Kräften Brände zu bekämpfen, die bei Luftangriffen entstanden.

Unmittelbar nach Kriegsende begann unter den besonders erschwerenden Einschränkungen der Besatzungsmacht der Wiederaufbau des insularen Feuerlöschwesens. Besondere Fortschritte konnten diese Bemühungen in ausrüstungsmäßiger Hinsicht jedoch erst kurz vor der Währungsreform machen, als der Inselwehr die Beschaffung einer Kraftfahrzeug-Drehleiter DL 22 gelang.

Diese Aufbauarbeit wurde unter Johann Extra erfolgreich fortgesetzt, der 1949 die Wehrleitung übernahm, nachdem Wilhelm Becker wegen seines vorgeschrittenen Alters sein Amt in jüngere Hände gelegt hatte. Stadtbrandmeister Extra wie auch seinen Vorgängern stand dabei eine stets den Belangen des örtlichen Feuerschutzes überaus verständnisvoll entgegenkommende Ratsvertretung und Stadtverwaltung zur Seite. Das Ergebnis dieser Aufgeschlossenheit demonstrierte sich recht eindrucksvoll bei dem großen Mühlenbrand 1951, als es gelang, dieses unter Denkmalschutz stehende, reetgedeckte Bauwerk weitgehend durch tatkräftigen Einsatz zu erhalten. Diese Brandbekämpfungsaktion fand damals größte Beachtung weit über unsere Insel hinaus.

Oberbrandmeister Gottlieb LangenstraßUnvermutet und mitten aus seiner unermüdlichen Arbeit für die Norderneyer Wehr rief der Tod dann im Februar 1959 Stadtbrandmeister Johann Extra ab. Bis zur Berufung seines Nachfolgers lag die Führung der Wehr seither in den nicht minder bewährten Händen von Oberbrandmeister Gottlieb Langenstraß, der als Unterkreisbrandmeister und Verantwortlicher für den Feuerschutz auch auf Juist und Baltrum weit über den Bereich unseres Bezirkes hinaus als Feuerwehrfachmann anerkannt und bekannt ist.

Im November 1959 erfolgte die Wahl des langjährigen Kommandomitgliedes Wilt de Boer zum Wehrführer und Johann Henning zu seinem Stellvertreter. Wilt de Boer verstand es, die Feuerwehr einer sich wandelnden Zeit anzupassen. Eine starke Verjüngung in den Gruppen und die damit verbundenen Probleme, sowie steigende Bürokratisierung auch im Feuerwehrwesen wurden von ihm mit kaufmännischem Geschick gemeistert.

In seine Zeit fiel die Sturmflut 1962 mit ihren Folgen, die von ihm mit Tatkraft und Geschick aufgearbeitet werden mußten. Ein LF 8 und ein MTF wurden in Dienst gestellt. Der Landesverbandstag 1969 brachte der Insel eine große Beachtung und dem Wehrführer de Beet einen Höhepunkt seiner Laufbahn. Unterstützung fand er dabei von seinen Kameraden Johann Henning, Heiko Herren (Beisitzer) und Friedrich Becker (Schriftführer und Kassenwart). Wegen Fortzugs von Norderney legte Wehrführer de Boer nach 10jährigem Vorsitz, sein Amt nieder. So mußte wieder gewählt werden, und nach guter alter Tradition wurde nun Johann Henning zum Stadtbrandmeister und Gerhard Fröhlich zu seinem Stellvertreter gewählt.

Dem Strukturwandel in der technischen Ausrüstung wurde von Johann Henning in besonderem Maße Rechnung getragen. Eine neue Generation von Fahrzeugen und Geräten war auf dem Markt. Altes wurde plötzlich "zu alt". Seine ganze Energie verwendete Henning aber zunächst dem Neubau eines Feuerwehrhauses, welches, 1974 bezogen, zu seinem Meisterwerk geriet. Dann aber, Schritt für Schritt, wurde eine Atemschutzausrüstung beschafft und eine ausreichend komplette Funkanlage installiert. Mit der DL 30, dem TFL 16 und LF 16 waren dann, dank der beharrlichen Initiative von Johann Henning, überaus leistungsfähige Fahrzeuge bereit für den Einsatz. Mit diesen sichtbaren Zeugen erfolgreicher Tätigkeit in der Wehrführung hat sich Johann Henning, der im Jahre 1980 wegen Erreichen der Altersgrenze sein Amt zur Verfügung stellte, ein Denkmal gesetzt.

Im November 1980 wurde Gerhard Fröhlich zum Stadtbrandmeister und Bonno Eberhardt zu seinem Stellvertreter gewählt, die heute, im Jubiläumsjahr, das Amt innehaben.


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